Das letzte grosse Erdbeben vom August 1946, bei dem auch viele Tote zu beklagen waren, ereignete sich in der Nordregion der Dom.Rep 3 Monate nach einem Erdbeben in Haiti im Enriquillo-Graben. Das Epizentrum lag etwa 65 km im Meer im Puerto Rico Grabenbruch.
Das Erdbeben vom Januar 2010 fand im Enriquillo-Graben statt. Nach den Mitteilungen der Erdbeben-Experten ist als nächstes wiederum eine Entlastung in der Septentrional-Verwerfung im Norden der Dom.Rep zu erwarten. Die Experten vermuten hier alle ca. 50-60 Jahre ein grösseres Erdbeben, weil die jährlichen Verschiebungen von max. ca. 2cm/Jahr über den Druckaufbau in der Erdkruste eine gewisse Regelmässigkeit in der Entlastung mit sich bringen. Dies bedeutet, dass das nächste Erdbeben eher in nächster Zeit stattfinden wird.
Liegt das Epizentrum eines solchen zu erwartenden Erdbebens, wie im 1946, ausserhalb im Meer, dann muss auch mit einem Tsunami gerechnet werden. Wann dieses zu erwartende Erdbeben eintrifft, darüber ist nichts bekannt, lediglich, dass es heute überfällig ist. Die Zeitdifferenz zwischen dem Erdbeben von 1946 und dem nachfolgenden Tsunami betrug etwa 18 Minuten.
Konkrete Zerstörungsrisiken
In Las Terrenas zum Beispiel sind grössere Zerstörungen an allen Bauten zu erwarten, bei denen insbesondere mangelhafte Dachverbindungen zum Baukörper vorliegen (Blechdächer), sowie Wände, Betondecken und Obergeschosse nicht aussteifungssicher mit der Fundation verbunden sind. Letzteres ist nach den Erfahrungen von Haiti bei allen aufgelösten Hallen- und Etagenkonstruktionen der Fall. Alle mehrgeschossigen Bauten sollten von oben nach unten in der Gesamtsteifigkeit zunehmen, keinesfalls massgeblich abnehmem.
Der Tsunami von 1946 hatte etwa 2.5 - 3m hohe Wellen und verlief sich erst etwa 2 km landeinwärts. In Las Terrenas können die ersten Anhebungen der Loma als Tsunami-sicher gelten.
"Große Erdbeben haben die Region seit 1670 insgesamt 13-mal heimgesucht", sagt ten Brink, Erdbebenexperte,"drei davon wurden von starken Tsunamis begleitet." Und wenn es ein paar Jahre lang ruhig bleibt, ist das nicht Anlass zur Entwarnung - sondern zur Sorge. "Vor allem die Septentrional-Verwerfung im Norden der Dominikanischen Republik ist derzeit gefährlich", sagt der US-Geologe, "dort ist nun schon seit über 700 Jahren ein großes Erdbeben überfällig."
Der Puerto Rico Graben
Montag, 27. September 2010
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