Der Puerto Rico Graben

Der Puerto Rico Graben
Erdbebenzone zwischen der nordamerikan. und der carib. Platte

Mittwoch, 27. November 2024

Bericht vom Erdbeben 1946 in Las Terrenas

Ein Augenzeugenbericht
Ich hatte das Glück, in Las Terrenas einer Augenzeugin zu begegnen, die im August 1946 am Strand von Las Terrenas war, als das grosse Erdbeben mit einem nachfolgenden Tsunami geschah. 

Sie berichtete:
`Es war an einem Sonntag im August 1946. Ich ging am Strand spazieren, als plötzlich die Erde bebte. Ich stürzte zu Boden, war aber froh, dass ich in den Sand fiel. Dann passierte etwas eigentümliches, das Meer zog sich wie aufgesaugt zurück. Die Korallenbänke standen auf einmal wie nackte Felsen auf dem Meeresboden. das sah so schrecklich aus, dass ich erschrank. 
Dann wurde mir bewusst, dass das Meer wiederkommen würde und ich begann zu rennen, vom Meer weg zu rennen, so schnell ich konnte. Ich erreichte den kleinen Berg bei der Brücke, dann kam das Meer mit grosser Wucht und schwappte zu mir herauf, wie ein gefrässiges Untier. Ich hatte Glück gehabt, mir war nichts passiert. Aber es gab viele Tote, Verwundete und all die Holzhäuschen waren weg.`

Soweit der Bericht der alten Frau, eine ehemalige Rechtsanwältin in Las Terrenas. Sie wohnte in einem der Häuser gegenüber dem neuen Casino.

Erdbeben und Tsunami von 1946 in Las Terrenas

 Das Erdbeben in der Dominikanischen Republik von 1946 bezieht sich auf das Erdbeben der Stärke 8,0, das Samaná, Dominikanische Republik, am 4. August 1946 um 17:51 UTC erschütterte. Vier Tage später, am 8. August, um 13.28 UTC ereignete sich ein Nachbeben mit einer Stärke von 7,6. Das Erdbeben tötete rund 100 Menschen, machte aber etwa 20.000 Menschen obdachlos. Die Zahl der Todesopfer war ungewöhnlich niedrig, da sie mit einem Feiertag am Nachmittag zusammenfiel, an dem sich die meisten Menschen im Freien aufhielten. In der nördlichen Dominikanischen Republik, von Samaná bis Santiago und Puerto Plata, richtete er schwere Schäden an. Absacken und Sandwehen wurden in den Tälern der Flüsse Yaque del Norte und Yuna beobachtet.

Das Erdbeben war in Teilen von Haiti und Puerto Rico und in geringerem Maße auf den Jungferninseln und im Osten Kubas stark zu spüren. Das Erdbeben verursachte auch einen Tsunami, der Matanza in der Nähe von Nagua (Julia Molina) traf, wo eine 2,5 m hohe Welle eine Reihe von Menschen ertränkte und ein Gebiet mehrere Kilometer landeinwärts in Mitleidenschaft zog. Der Tsunami, der mit dem Beben in Verbindung gebracht wird, tötete 1600 bis 1800 Menschen, insgesamt also etwa 2550 Todesopfer. Ein kleiner Tsunami wurde auch von den Gezeitenmessern in San Juan, Puerto Rico, Bermuda aufgezeichnet

http://en.wikipedia.org/wiki/1946_Dominican_Republic_earthquake




Das nächste Erdbeben in Las Terrenas

 
Notfallplan

Die Regierung der Dominikanischen Republik hat für den 24. März die Vorlage eines Nationalen Notfallplanes für ein zu erwartendes starkes Erdbeben angekündigt. 

Quelle:
http://latina-press.com/news/78074-dominikanische-republik-kuendigt-nationalen-notfallplan-fuer-erdbeben-an/

Hans Joachim meint dazu:
Ein Nationaler Notfallplan ist hier in der Dom.Rep. sicher wichtig und richtig. Wenn das Erdbeben eintritt, ist jedoch nur und ausschliesslich der eigene Notfallplan von Bedeutung.

Nach der Erfahrung von 1946 
braucht jeder für sich und für die eigene Familie einen Notfallplan

- Ist das eigene Haus oder Wohnung sicher oder brauche ich einen Fluchtweg?
- Wohne ich in einem Szunami-Gebiet?
- Wie sieht der Fluchtweg für meine Familie und für mich aus?
- Mein Notfallplan für die eigene Familie und für mich

Samstag, 18. Januar 2014

Erdbebensicherheit baulicher Anlagen in der Karibik


Hilfe für La Saline
Unmittelbar nach dem Erdbeben vom Januar 2010 habe ich von Las Terrenas in der Dom.Rep. aus meine Haitihilfe in La Saline, dem Slum am Hafen von Port au Prince aufgebaut. Im Zusammenhang mit dieser 'Hilfe für La Saline' konnte ich folgende Hilfsleistungen einrichten:
- eine Erste-Hilfe-Gruppe-Dra.-Junette
- Suppenküche-Mme-Theana
- Dach-über-dem-Kopf-Aktion-Jodny und 
- Kinderdorf-Pastor-Joseph 


Zerstörungen an baulichen Anlagen
In der Zeit meines Aufenthaltes in Port au Prince nahm ich die Gelegenheit wahr, die Art der Zerstörung näher anzuschauen. Es war die einmalige Gelegenheit für mich als Bauingenieur, die verschiedenen Typen von Hausschädigungen zu studieren. Bei meinen Fahrten durch die zerstörte Hauptstadt von Haiti konnte ich die Art der Zerstörung gut beobachten und mir meine Gedanken darüber machen, wie und warum die einen Häuser eingestürzt sind und andere wiederum nicht. Besonders beeindruckt war ich zu sehen, dass moderne Stahlbetonbauten wie Kartenhäuser eingeklappt sind und leicht gebaute Häuser überdauert haben.





Mein Freund Jodny Jean Baptiste
Mein Freund Jodny ist Mitarbeiter im Transportministerium von Haiti und hatte sein Büro in diesem Haus in der Nähe des Präsidentenpalastes (Bild rechts). Er hat mir sein Erlebnis mit dem Erdbeben erzählt. Am 12. Januar 2010 verliess er um 17.30 Uhr sein Büro und stieg vor dem Haus in sein dort geparktes Auto. Kaum war er eingestiegen, fingen die Erde und sein Auto an, ganz fürchterlich zu schütteln und ihn hin uns her zu werfen. Er konnten nur noch sehen, wie sein Bürogebäude hinter der Fassade einstürzte. Glück gehabt! Hätte er nur noch 10 Minuten gewartet, wäre er mit dem einstürzenden Haus verschüttet worden.

Jodny und zwei seiner Mitarbeiter waren meine ständige Begleitung in Port au Prince, schon aus Sicherheitsgründen. Die Hemmschwelle der obdachlosen, hungernden, armen Menschen ist sehr niedrig, sich mit Gewalt das Nötige zu beschaffen. Zudem lag ständig ein pestilenzartiger Geruch in der Luft von verwesenden Leichen unter den eingestürzten Häusern und der Staub war derart dicht, dass ein Mundschutz notwendig wurde.


Die Bewegung der Erdkruste beim Erdbeben
Um Gefährdungen überhaupt beurteilen zu können, schien es mir erforderlich, die Art des Bewegungs-movements zu erkennen, ob es horizontale oder vertikale, schiebende oder faltende Bewegungen sind. Ich suchte also nach Rissen im Boden, um die Art des movements zu erkennen. Am Hafen von Port au Prince wurde ich fündig. Der Strassenboden zeigte mir horinzontale Bewegungen mit klaffenden Rissen, die keine vertikalen Kontraktionen erkennen liessen. 
 
Dies schien mir eine örtliche Bestätigung zu sein für die wissenschaftlichen Untersuchungen der sehr unterschiedlichen Bewegungen zwischen der nordatlantischen Platte im Norden und der karibischen Platte im Süden. Die generellen Gefährdungen durch Erdbeben in der Karibik und die Fragen der Erdbebensicherheit habe ich in meinem Blog 'Earthquake-risks in Samana'
eingehend erläutert. 
Während im östlichen Teil der Insel Hispaniola die Bewegungen eher mit Schiebungen und Faltungen einhergehen, entstehen scheinbar im Westen von Hispaniola, also in Haiti, eher offene Spaltungen. Ich bin also bei meinen Beobachtungen der Schäden an den Bauten von horizontalen Erdbeben-Beschleunigungen ausgegangen, um die Art der Schädigung überhaupt verstehen zu können.



Welche Haustypen sind gefährdet?
Beim Studium der Zerstörungsmechanismen ist mir immer wieder aufgefallen, welch verheerende Folgen die Beschleunigung massiger Deckenkonstruktionen bei den Erdbebenbewegungen hat. Anhand einer solcherart möglichen Erdbebenbeschleunigung kann ein Gefährdungspotenzial in eine Skala zwischen 1 (gering) und 10 (extrem hoch) eingeteilt werden. Wenn im folgenden bestimmte Haustypen gezeigt werden, die symptomatisch sind für ein bestimmtes Erdbebenverhalten, so gibt es zwischen diesen immer noch viele Zwischenzustände, die örtlich zu beurteilen sind.

.1 Massive Betonplatten ohne ausreichenden Verbund
 Das sind Betonkonstruktionen mit energie reichen Deckenplatten und aufgelösten Wand- und Pfeilerkonstruktionen ohne ausreichenden Schubverbund zwischen den Platten. Solche Konstruktionen, die oft gewählt werden, um eine gute Rundumsicht zu haben und eine hohe Naturverbundenheit zu signalisieren, sind extrem gefährdet und klappen, wie auf dem Bild gezeigt, sehr rasch zusammen und zermalmen alles, was sich in den Geschossbereichen befindet.










.2 Weitgespannte Bauteile ohne ausrechend schubfeste Verbindung zur Fundation
Ganz unmittelbar neben der Plaza Santa Ana gab es, wie mir berichtet wurde,  eine  Fleischerei mit einem grossen Betondach. Das Gebäude war ausgerechnet in der Haupt einkaufszeit, als das Erdbeben um 17.40 Ortszeit geschah, mit viel Personal und Publikum frequentiert, als das Dach einstürzte. Die Anzahl der Opfer war grässlich. Wegen der kuppelartigen Konstruktion waren nachfolgende Hilfeversuche sehr erschwert. In die gleiche Kategorie gehört die Kirche Santa Ana am gleichnamigen Platz, deren Hauptgebäude komplett eingestürzt ist. HIer gab es indessen zur fraglichen Zeit eher weniger Besucher.



.3 Massive Betonplatten mit ausreichendem Verbund, jedoch aufgelöstem Erdgeschoss
Oft sind die Deckenplattenverbindungen zwischen den Geschossen zwar schubfest ausgerüstet, es fehlen jedoch Aussteifung im Erdgeschoss. Dieser Typ ist in städtischen Agglomerationen sehr häufig mit grossen Fensterflächen, Garageneinfahrten, Schaufensterflächen und grosszügigen Personenzugängen. Bei diesem häufigen Typ besteht ein extrem hohes Gefährdungspotenzial für die zumeist grossen Menschansammlungen im Erdgeschoss.









 

.4 Gebäude mit ausreichenden Verbindungen zwischen den Deckenkonstruktionen
Solche Bauten sind auch bei der Erdbebenstärke von 8.9 wegen der vorliegenden schubfesten Aussteifungen stabil geblieben, während die zwischen ihnen liegenden Bauten ohne solche Verbindungen eingestürzt sind.
Den schubfesten Wandverbindungen zwischen den Deckenkonstruktionen kommt eine hervorragende Bedeutung bei der Erdbebensicherheit zu. Diese Verstärkungen einzubauen, um künftigen Einstürzen vorzubeugen, ist ja durchaus auch während der Betriebsdauer ohne weiteres möglich.

 







.5 Gebäudetypen mit punktuellen Aussteifungen
Aufgelöste Gebäudetypen wie Parkdecks und Fahrzeugverkaufsflächen, die oftmals örtliche Aussteifungen wie schubfeste Gebäudeteile haben, stürzen häufig nur teilweise ein, wie dieses Parkhaus zeigt.
Solche Anbauten können auch nachträglich noch angebaut und schubfest mit solchen aufgelösten Konstruktion wie Parkdecks verbunden werden.







 



.6 Hohe freistehende Gebäude, Türme und Pfeiler
Solche hohen freistehenden Gebäude sind Hochhäuser, Türme, Pfeiler und Säulen, die auf ganze Höhe mit Hilfe von Bodenfundationen im Erdreich oder im anstehenden Fels ausreichend verankert sind. Diese sind dann erdbebensicher, wenn sie aufgrund ihrer Konstruktion als schub-, zug- und druckfeste Konstruktion mit dem Erdbeben mitschwingen können
Eigentliche Hochhausbauten habe ich in Port au Prince nicht gefunden. Die gezeigten Säulen und Pfeiler sollen diese Art der Bauten dokumentieren.




 




.7 Erdgeschossige Bauten mit leichten Dachkonstruktionen
Soche Gebäudetypen sind nur wenig gefährdet, weil massereiche Beschleunigungsenergien fehlen. Solche Bauten sind in erdbebengefährdeten Gebieten natürlich sehr zu empfehlen.

Zudem sind Fluchtwege sehr schnell zu erreichen und der Weg ins Freie ist rasch zugänglich.
Das Foto zeigt die Suppenküche von Mama Theana an der Plaza Jeremie in La Saline am Hafen von Port au Prince


 





 
.8 Erdgeschossige Wohnhausbauten mit Leichtdächern
Diese für die ländliche Bevölkerung und Siedlungen am Stadtrand üblichen Wohnbauten sind am besten geeignet, um Personen und Sachschäden bei Erdbeben vorzubeugen. 
Erstaunlich ist hingegen die Beobachtung, dass ausgerechnet solche Wohnhausbauten von den Menschen verlassen wurden, um sich in Zeltstädten gratis versorgen zu lassen. Anders ist es nicht zu verstehen, dass hier in La Saline zumeist unversehrte Wohnhäuser verlassen und die Türen einfach abgeschlossen wurden.

 






.9 Hallenartige Gebäude mit Leichtdächern
Solche hallenartigen Gebäude sind z.B. die Gemüsehallen in Croix des Bossales am Hafen von Port au Prince. Diese Gemüsehallen waren wegen der Leichtbauweise der Dächer auch unmittelbar nach dem Erdbeben voll funktionsfähig und die Gemüseproduzenten aus den umliegenden Anbaugebieten brachten weiterhin ihre Gemüsesorten auf zweirädrigen Karren und auch auf dem Kopf der Frauen in die Verkaufshallen und umliegenden Stände. 

Was mir daher unfassbar erschien, das war die Unwissenheit der Verantwortlichen bei den Hilfsorganisationen, die durch Gratislieferungen und aus dem Ausland mitgebrachten Esswaren diese organisch gewachsenen Märkte mit ihren Gratislieferungen konkurrenzierten und damit die gewachsenen Absatzmärkte und Lieferdienste boykottierten. Das Resultat war massenweise weggeworfenenes nicht verkauftes Gemüse, das zuhauf am Boden vergammelte. Das war zutiefst ungerecht den Liefer- und Absatzmärkten gegenüber und unfassbar zugleich. Beim Aufbau unserer Suppenküche verwendeten wir selbstverständlich das Gemüse vom nahen Markt

Dienstag, 14. Januar 2014

Zu erwartendes Erdbeben in der Dom Rep.?



Der Puerto Rico Graben, eine höchst seltsame Vertiefung von bis zu 9200 Metern, die grösste im Atlantik und so relativ nahe im Norden der Dom.Rep.
Auf meiner Webseite Earthquake risks in Samana ist beschrieben, wie die nordatlantische Platte (rechts vom Graben) sich jedes Jahr um ca 2cm (!) gegen die karibische Platte verschiebt (links). Der dadurch verursachte Spannungsaufbau muss (!!!) sich durch ein neuerliches Erdbeben entlasten. Bei fast 70 Jahren seit dem letzten grossen Erdbeben auf Samana sind das immerhin Bewegungen von über 1 Meter, was ungeheure Spannungen in der Erdkruste aufgebaut hat, die hier mit 9200 Metern noch dazu geschwächt ist. 
Das zu erwartende Erdbeben dürfte in der Grössenordnung von 8-9 liegen. Treten kleinere Beben auf, so sind diese immer nur als Vorboten zu werten, noch nicht als Entlastung

Starkes Erdbeben in Puerto Rico

Starkes Erdbeben der Stärke 6.5  in Puerto Rico

In der Nacht vom 12. auf den 13. Januar 2014 ereignete sich ein starkes Erdbeben in Puerto Rico, das auch in der Dom Rep zu spüren war.

Erdbeben Stärke 6.5
Puerto Rico, 96 km NW von San Juan
Location: 18.997N 66.829W
Tiefe: 28 km
Einteilung: stark
Wirkungsbereich: Bei Stärke 6 - 7 Zerstörungen an Gebäuden im Umkreis bis ca. 70km

Quelle: https://mail.google.com/mail/?hl=de&shva=1#inbox/14389d766c70d913


Beschreibung des Erdbebens siehe Latina Press
http://latina-press.com/news/171044-lateinamerika-karibik-leichte-schaeden-nach-starkem-erdbeben-vor-puerto-rico-update/

Freitag, 2. März 2012

Santo Domingo.- Etwas verwunderlich sind in letzter Zeit die Erdbebenmeldungen vom seismischen Institut der UASD in Santo Domingo.

Santo Domingo.- Etwas verwunderlich sind in letzter Zeit die Erdbebenmeldungen vom seismischen Institut der UASD in Santo Domingo.
In der vergangenen Woche wurde ein Beben lokal in einigen Medien gemeldet, doch fand man dieses nicht in der Erdbebenliste der USGS in den USA.


http://www.hispaniola.eu/news/vermischtes/1022-drei-beben-ueber-37-in-der-region-der-dominikanischen-republik.html